Ortsverband Grenzach-Wyhlen

„Nehmen Sie Rücksicht auf Kröte, Molch & Co."

03. März 2024 | BUND, Lebensräume, Naturschutz, Umweltbildung

Erwärmt sich im Frühjahr der Boden auf sechs Grad oder mehr, machen sich die Amphibien auf einen kilometerlangen Marsch vom Herbst- und Winterquartier zum Laichgewässer.

Schild zur Krötenwanderung  (Julia_Ellerbrock_BUNDBW)

20 Amphibienarten kommen in Deutschland vor, davon sind 18 auch in Baden-Württemberg beheimatet. Noch... denn 13 dieser Arten gelten als gefährdet. Mittlerweile machen Klimawandel, Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und viel Verkehr auf den Straßen sogar den einst häufigeren Arten zu schaffen. Am stärksten bedroht sind bei uns aber Laubfrosch, Kreuz- und Wechselkröte sowie die Gelbbauchunke. Ihre Lebensräume sind ohnehin schon vielfach gefährdet. Nun kommt noch der Klimawandel hinzu. Bleiben die Niederschläge aus, fehlen zur Fortpflanzungszeit die Kleingewässer.

Erwärmt sich im Frühjahr der Boden auf sechs Grad oder mehr, machen sich die Amphibien auf einen kilometerlangen Marsch vom Herbst- und Winterquartier zum Laichgewässer. Besondere Gefahr sind im „Autoland“ Baden-Württemberg die dicht befahrenen Straßen. Sind die Amphibien auf Wanderschaft gilt an den neuralgischen Punkten Schrittgeschwindigkeit, denn die Tiere sterben auch am Unterdruck, den schnelle Fahrzeuge auf sie ausüben.

Der Straßenverkehr ist aber nicht das einzige Problem, mit dem die zahlreichen Lurche auf ihrer Wanderung zu kämpfen haben. Auch Abwasser-, Licht- und Kellerschächte werden oft zur tödlichen Falle. Da die Wände steil oder glatt sind, haben die Tiere keine Chance zu entkommen und erleiden einen langsamen und qualvollen Tod. Schon mit einfachen Maßnahmen können Hausbesitzer dafür sorgen, dass Grundstücke nicht zur Falle für Amphibien werden und die Tiere sicher ihre Laichplätze erreichen, indem z.B. Lichtschächte abgedeckt werden, Ausstiegshilfen aufgestellt oder die Gefahrenstellen regelmäßig kontrolliert werden.

In Grenzach-Wyhlen sind an vielen Stellen Amphibien unterwegs. Leider landen die Kröten und Frösche nach gefahrvoller Wanderung oftmals in den Gullys. Falls Ihnen betreffende Abschnitte bekannt sind, können Sie die Beobachtung an den BUND-Ortsverband senden.
Es gibt die Option, Aufstiegshilfen aus speziellen Böschungsmatten an frequentierten Stellen zu montieren. Eine bekannte Stelle ist zum Beispiel die Bettinger Straße. Deshalb stellt die Gemeinde dort Hinweisschilder auf und es gilt zudem Tempo 30.

Mehr Infos zu Amphibien hier

Kontakt bund.grenzach-wyhlen@bund.net oder Telefon 07624 912 94 87

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